Nordrhein-Westfalen

Klima: Bandbreite A–E – im Schnitt spürbar milder als der Bund (≈ -9 %).

Heißt: Eine Wärmepumpe arbeitet hier etwas bis spürbar weniger als im Bundesschnitt – je nach Ort (siehe Beispiele).

Zone A Zone E

Wärmepumpen & Heizen in Nordrhein-Westfalen

NRW vereint Metropolräume (Rhein-Ruhr, Köln/Bonn, Düsseldorf) mit ländlichen Regionen sowie kühleren Lagen in Eifel, Sauerland und Bergischem Land. Die Heizperioden sind überwiegend moderat; in der Höhe länger und kühler. Für Wärmepumpen ist das eine solide Ausgangslage: Im Neubau Standard, im Bestand mit richtiger Vorlauftemperatur wirtschaftlich. Die größten Hebel sind fast immer Heizflächen und hydraulischer Abgleich.

In dichten Quartieren des Ruhrgebiets und entlang des Rheins zählen Schallschutz, Luftführung, Aufstellflächen und Kondensat. L/W ist die pragmatische Wahl mit überschaubaren Bauarbeiten; S/W lohnt bei ruhigem Premium-Betrieb, konstanter Last und verfügbarem Bohrrecht (Wasser-/Bergrecht im Blick). In Eifel und Sauerland sind Abtau-Strategien wichtiger (feucht-kalt), während im Rheinland lange Übergangszeiten Effizienz begünstigen.

Welche Technik passt wo?

In Rhein- und Ruhrstädten funktionieren L/W-Systeme sehr gut, wenn Aufstellort, Schall und Luftwege früh gelöst sind. In Randlagen mit größeren Gärten sind Gartenaufstellungen oft ideal. In kälteren Höhenlagen hilft eine Hybrid-Aufwertung im Bestand: die 2–3 kältesten Räume mit größeren Heizkörpern ausstatten, Heizkurve flacher, Abgleich fixieren – die Ziel-Vorlauftemperatur sinkt deutlich. S/W ist dort eine Option, wo ruhiger Dauerbetrieb und höchste Effizienz zählen und Bohrungen praktikabel sind.

Aufstellung, Höfe & Nachbarn

Innenhöfe, Reihenhaus-Gärten und Seitenstreifen erfordern eine klare Luftführung und entkoppelte Fundamente. Vermeiden Sie Reflexionen (Winkel, Mauern), führen Sie Kondensat frostfrei ab und stimmen Sie Nachtmodus mit Nachbarn ab. Elektrisch: Zählerkonzept und Absicherung prüfen; ein separater WP-Zähler kann sinnvoll sein, muss es aber nicht. Mit PV sinken Betriebskosten; Tarife mit günstigeren HP-Zeiten prüfen.

Typische Fehler vermeiden

Häufige Fehler sind fehlender Abgleich, zu kleine Heizkörper in Eck-/OG-Zimmern, zu steile Heizkurve und eine „irgendwo hinstellen“-Aufstellung ohne Schall-/Luft-/Kondensat-Plan. In feucht-kalten Lagen wird die Abtauung unterschätzt (Wasserführung!). Quick-Wins: Heizflächen checken & erweitern, Abgleich beauftragen, Vorlauf senken, Schall & Luftwege planen, Sensorik korrekt montieren.

  • Eignung: hoch im Neubau; im Bestand von „gut“ bis „sehr gut“ je nach Vorlauf & Lage.
  • Planung: Ziel Vorlauf < 55 °C; in kühlen Lagen Reserven einplanen.
  • Technikwahl: L/W als Standard; S/W bei Premium-Ruhe & konstanter Last erwägen.
  • Aufstellung: Höfe, Reflexionen, Kondensat & Fundament früh klären.
  • Strom & PV: Zählerlösung & Tarife prüfen; PV-Eigenverbrauch nutzen.
  • Förderung: KfW-458 reduziert die Netto-Investition; kommunale Programme möglich.

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